Liquidität erhöhen – Diese Möglichkeiten haben KMU
In vielen Fällen ist die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens ein hausgemachtes Problem. Im Nachhinein stellt man oft fest, dass der Liquiditätsengpass, der zur Verschuldung geführt hat, durch ein wenig mehr Planung, Kontrolle und Weitsicht hätte vermieden werden können.
Daher ist es wichtig, solche finanziellen Engpässe nicht einfach auf die leichte Schulter zu nehmen und zu hoffen, dass es von alleine wieder aufwärts geht, sondern, dass man frühzeitig handelt.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, sowohl kurz- wie auch langfristig Ihre Liquidität zu verbessern.
Was zeichnet eine solide Liquidität aus?
Kann ein Unternehmen zu jeder Zeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen, spricht das für eine gute Liquidität des Unternehmens. Bleiben zum Monatsende dann sogar noch regelmässig Überschüsse übrig, spricht das dafür, dass das Unternehmen nicht nur liquide, sondern auch rentabel ist, denn letzten Endes muss schliesslich auch Gewinn erzielt werden, um das Wachstum anzukurbeln und konkurrenzfähig zu bleiben.
Langfristig die Liquidität verbessern
Sobald Sie sehen, dass Ihre Ausgaben höher sind als die Einnahmen – insbesondere über einen längeren Zeitraum hinweg – sollten Sie umgehend dafür sorgen, dass dieser Zustand baldmöglichst abgestellt wird, denn ansonsten züchten Sie sich einen Liquiditätsengpass heran.
Je nachdem, wie fortgeschritten die finanzielle Schieflage in Ihrem Unternehmen bereits ist, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Falls Sie noch über genügend flüssige Mittel verfügen, und Sie einen Engpass erst in den kommenden Monaten erwarten, können Sie Ihre Lage genau analysieren und schon frühzeitig gegensteuern.
Liquidität verbessern durch Kostenkonto
Die regelmässige Überprüfung der Kostenstruktur in Ihrem Unternehmen sollte einen hohen Stellenwert in Ihrer Finanzplanung einnehmen. Anhand der Kostenkontrolle sehen Sie nämlich ganz genau, in welchen Bereichen Sie besonders hohe Ausgaben haben. Das veranlasst Sie dazu, einzelne Kostenpunkte genauer zu überprüfen, um eventuell Einsparpotenzial zu identifizieren.
Das können ganz banale Dinge sein, wie das Einsparen von Büromaterial, Heiz- und Energiekosten. Aber auch komplexe Umstände, wie zum Beispiel ein hoher Materialverbrauch, dem Sie möglicherweise entgegenwirken können, indem Sie Ihre Produktionsprozesse optimieren.
Die Kostenkontrolle hilft Ihnen dabei, Ihre Liquidität langfristig zu verbessern, denn so halten Sie Ihre Ausgaben so gering wie möglich.
Lagerhaltung optimieren
Überprüfen Sie auch regelmässig Ihre Lagerbestände, denn für alles, was Sie dort einlagern, müssen Sie zunächst in Vorfinanzierung gehen, und das belastet Ihre Liquidität in negativer Weise.
Kaufen Sie viele Waren, weil der Grosshändler möglicherweise mit Mengenrabatten lockt, Sie jedoch zur Produktion gar nicht so viel benötigen, kann sich ein Liquiditätsengpass schnell zu einer Liquiditätskrise entwickeln. Nicht nur liegt die Ware dann monatelang ungenutzt in Ihrem Lager, Sie benötigen bei entsprechend grossem Lager auch mehr Mitarbeiter, die die Waren dort managen. Reduzieren Sie Ihre Lagerbestände also insbesondere dann, wenn Sie einen Liquiditätsengpass auf sich zukommen sehen. Vielleicht können Sie sogar auf Dauer Ihre Lagergrösse reduzieren, indem Sie mit Lieferanten kürzere Lieferintervalle vereinbaren.
Rechnungs- und Forderungsmanagement optimieren
Wenn Sie immer lange Zeit auf die Bezahlung Ihrer Kunden warten müssen, belastet das Ihre Liquidität. Häufig geraten Unternehmen selbst in Zahlungsverzug, wenn Ihre Kunden in Zahlungsverzug sind. Dem kann jedoch mit einigen Massnahmen entgegengewirkt werden:
Bezahlung durch Vorkasse belohnen
Manchmal lassen sich Kunden zum Bezahlen per Vorkasse animieren, indem man ihnen einen Rabatt oder Skonto gewährt. Überlegen Sie sich, ob das für Sie in Frage kommt, denn trotz der kleineren Gewinnspanne sichern Sie Ihre Liquidität damit.
Zahlungsziele anpassen
Vor allem, wenn Sie häufig durch unbezahlte Rechnungen seitens Ihrer Kunden ein Liquiditätsdefizit erwirtschaften, sollten Sie sich anschauen, ob das Verkürzen der Zahlungsziele für Sie eine Option ist, Liquiditätsengpässe zu verhindern.
Wenn Sie mit Ihren Lieferanten sprechen, können Sie vielleicht auch sogar neue Zahlungsziele für die an Sie gestellten Forderungen vereinbaren.
Factoring nutzen
Sehen Sie sich öfters mit einer schlechten Zahlungsmoral Ihrer Kunden konfrontiert, und warten selbst mehrere Wochen nach dem Versenden einer Zahlungsaufforderung oder Mahnung noch auf Ihr Geld, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht lieber mit einem Factoring-Unternehmen zusammenarbeiten wollen. Diese Inkasso-Unternehmen bezahlen den offenen Rechnungsbetrag sofort an Sie (unter Abzug einer Gebühr, die sich an der Rechnungssumme orientiert).

Liquidität sichern bei akuten Liquiditätsengpässen
Die oben genannten Massnahmen dienen dazu, Ihre Liquidität langfristig zu verbessern und sollten schon umgesetzt werden, wenn Ihr Unternehmen nicht unmittelbar von Zahlungsschwierigkeiten bedroht ist. Auf diese Weise senken Sie nämlich das Risiko deutlich, dass Sie in Zahlungsverzug geraten.
Beispiele für Liquiditätsengpässe durch unvorhergesehene Ereignisse
Es kann jedoch immer passieren, dass auch trotz stabiler Auftragslage und guter Liquiditätsplanung ein finanzieller Engpass droht, oder Ihr Unternehmen völlig unvorhergesehen trifft. Gründe dafür gibt es viele, zum Beispiel, wenn es einen Lieferengpass bei Ihrem Zulieferer gibt. Dann helfen a^uch volle Auftragsbücher nichts, wenn Sie aufgrund von Lieferproblemen nicht die benötigte Stückzahl Ihrer Produkte herstellen und an Ihre Kunden ausliefern können.
Ein weiteres Beispiel sind unvorhergesehene Steuernachzahlungen. Dies trifft vor allem Unternehmen, bei denen der Umsatz von Jahr zu Jahr stark schwankt. Kommt dann eine Nachforderung vom Finanzamt, führt das schnell zu einem Liquiditätsengpass, sofern nicht genügend Rücklagen auf dem Steuerkonto vorhanden sind.
Kurzfristig Liquidität erhöhen
Damit Sie nicht in Zahlungsschwierigkeiten geraten, falls Ihnen in naher Zukunft ein Liquiditätsengpass droht, müssen Sie sich umgehend darum kümmern, Ihr Kapital zu erhöhen. Auch hierzu können Sie einige Massnahmen zur Verbesserung Ihrer Liquidität ergreifen:
Verkauf von Vermögenswerten
Kapital, das kurzfristig in Vermögenswerten gebunden ist, können Sie durch Verkauf dieser Wert in liquide Mittel konvertieren. Haben Sie zum Beispiel einen Teil des Unternehmensvermögens in Aktien angelegt, können Sie einen Teil davon verkaufen, um so schnell an mehr an Eigenkapital zu kommen.
Der Abverkauf von nicht mehr benötigten Lagerbeständen, oder Sonderverkaufsaktionen können in manchen Fällen ebenfalls eine Option sein, mehr flüssige Mittel zu generieren.
Bankkredit
Wenn Sie Ihre Zahlungsprobleme nicht oder nur unzureichend mit ihren eigenen Mitteln lösen können, benötigen Sie einen Kredit. Bei einer Bank sollten Sie diesen schon früh beantragen – am besten dann, wenn Sie noch nicht in allzu grossen Zahlungsschwierigkeiten stecken. Ob Sie einen Kredit bekommen, hängt von vielen Faktoren ab. Ihre Chancen stehen umso besser, wenn Sie bisher eine sehr gute Bonität hatten und nur wenig auf Fremdkapital angewiesen waren, bzw. Ihre Kreditraten immer pünktlich gezahlt haben.
Kredit per Crowdlending
Eine Alternative zum Bankkredit ist das Crowdlending. Hier gibt es anstatt eines Geldgebers gleich mehrere. Sie beantragen den Kredit auf einer entsprechenden Crowdlending-Plattform, z.B. bei neocredit.ch.
Häufig sind die Betreiber auf die Vergabe von Unternehmenskrediten spezialisiert – insbesondere KMU, die ihre Liquidität per Kredit verbessern wollen.
Der Vorteil beim Crowdlending ist, dass die Überprüfung der Unterlagen schneller vonstattengeht als bei einer Bank, und Sie auf diese Weise zügig ein Finanzierungsangebot erhalten (bei neocredit.ch innerhalb von 48 Stunden). Wurde Ihr Projekt akzeptiert und stimmen Sie den Konditionen zu, wird Ihr Vorhaben ausgeschrieben und interessierte Anleger können dann investieren. Ist die Höhe der benötigten Kreditsumme erreicht, wird das Geld an Sie ausgezahlt, und Sie bezahlen dann gemäss den Vereinbarungen die Raten an die Plattformbetreiber zurück.
Fazit: Viele Möglichkeiten um Liquidität zu verbessern
Oberste Pflicht eines Unternehmens ist es, stets seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Eine gute Liquidität zeichnet sich dadurch aus, dass ein Unternehmen jederzeit seinen Verbindlichkeiten Folge leisten kann, sodass es nicht in Zahlungsverzug kommt.
Eine Liquiditätsplanung ist sehr wichtig, um den Überblick über die laufenden Einnahmen und Ausgaben zu behalten, und mögliche Liquiditätsengpässe antizipieren zu können.
Sie sollten stets darauf bedacht sein, langfristig Ihre Liquidität zu verbessern. Eine engmaschige Kostenkontrolle und das Überprüfen von Einsparpotenzial in unterschiedlichen Bereichen sind zwei Bausteine, die Liquidität zu sichern.
Das Optimieren Ihres Rechnungs- und Forderungsmanagements trägt ebenso dazu bei, mehr Stabilität in Ihre Finanzen zu bekommen.
Müssen Sie kurzfristig Ihre Liquidität erhöhen, weil Sie ansonsten in Zahlungsschwierigkeiten geraten, haben Sie dazu auch mehrere Möglichkeiten.
Ihr Eigenkapital erhöhen Sie beispielsweise, wenn Sie kurzfristig verfügbare Vermögenswerte (z.B. Aktien) verkaufen, oder mit Sonderverkaufsaktionen und Lagerräumung Ihren Absatz ankurbeln.
Hilft das nicht, erhöhen Sie die Liquidität mit Fremdkapital in Form eines Kredits – entweder bei einer Bank oder per Crowdlending.
Letzteres hat den Vorteil, dass in der Regel weniger Zeit vergeht zwischen Beantragung des Kredits und Geldfluss (bei neocredit.ch meist weniger als 10 Tage). Daher eignet sich Crowdlending bei besonders akuten Engpässen, um die Liquidität zu verbessern und die Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden.
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